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  • AutorenbildMonika Böttrich

5 Minuten Stille

Aktualisiert: 7. Juni 2020




Ich unterrichte im Moment meine Yogakurse online via Zoom. Es ist eine völlig neue Erfahrung…alleine im Yogastudio zu sein und in meinen Laptop zu sprechen. Ich musste Matten, Decken und Kissen in den Raum legen, damit es nicht hallte. Außerdem konnte ich mir in meiner Phantasie Teilnehmerinnen auf diesen Matten vorstellen, wie sie meine Stunde begleiten. Da die Tonübertragung nicht ganz so geschmeidig läuft über Zoom, muss ich auf Musik leider verzichten. Das ist für mich eine große Herausforderung. Meine Stunden entstehen häufig intuitiv und meine Intuition wird sehr durch die Musik unterstützt. Sie inspiriert mich zu Bewegungen, die in diesem Moment besonders gut passen. Nun also eine Stunde ohne Musik, ohne Feedback, ohne Atemgeräusche der Teilnehmerinnen, ohne Lächeln oder Lachen ( auch das ist durchaus erlaubt in meinen Stunden). Eine Stunde in Stille. Stille im Raum, nur unterbrochen durch meine eigene Sprache, um die Anweisungen zu den jeweiligen Asanas zu geben. Da die Yin Asanas zwei bis drei Minuten gehalten werden, entsteht hier immer wieder ein Raum der Stille. Stille, die sonst mit sanften Klängen der Musik gefüllt ist, zu denen wir uns in die Übung fliessen lassen können, die es uns leicht macht loszulassen. Und nun Stille … Ungewohnt, neu, schwer, unaufhaltsam füllt sie den Raum…. Das ist eine Herausforderung…sie zu akzeptieren, sie auszuhalten, sie anzunehmen, sie vielleicht sogar zu genießen. Wir sind es nicht gewohnt, dass es still wird um uns. In einer Welt mit 24 Stunden Dauerberieselung und unendlichen Ablenkungsmöglichkeiten ist es selten still. Dabei ist die Stille ein Geschenk. Sie ermöglicht uns dem eigenen Atem zu lauschen, den Körper wahrzunehmen und bringt uns uns selbst wieder näher. Sie öffnet ein Feld der endlosen Phantasiewelt in unseren Köpfen, in der wir träumen dürfen, visualisieren. Spielerisch wie bei Kindern, die einen natürlichen Zugang zu ihrer Phantasiewelt haben. Dort kannst du dir alles vorstellen…. Und wenn du zurückkehrst aus dieser Traumwelt, dann fühlt es sich gut an, wohlig warm. Du siehst die reale Welt dann auch mit anderen Augen, erblickst vielleicht Dinge um dich herum, die du vorher nicht wahrgenommen hast. Es lohnt sich Stille zu üben… 5 Minuten für den Anfang reichen aus … Setze dich vielleicht zu Beginn deiner Übungsphase mit geschlossenen Augen in die Natur …lausche den zwitschernden Vögeln, dem Rascheln der Blätter… Dann steigerst du deine Übung, in dem du dich in einen Raum zurückziehst, in dem du ungestört sein kannst, in dem es still ist. So still, dass du die Stille fast hören kannst. Finde eine bequeme Sitzhaltung, schließe deine Augen und nimm wahr, wie du atmest. Einatmen, Ausatmen. Nimm die kleine Pause wahr, die nach dem Einatmen und nach dem Ausatmen entsteht. Nimm deine aufgerichtete Wirbelsäule wahr…


Atme…und lausche nach innen…. Es lohnt sich…du wirst reich beschenkt werden…

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