Dritte Woche Corona Krise… Das Leben findet wie in einem Traum statt….Maja ..die Illusion. Was ist Traum..? Was ist Wirklichkeit..? Die Grenzen sind fließend… Die Menschen können auf einmal nicht mehr arbeiten...zumindest manche. Ich sehe Menschen im Wald, die ich dort noch nie gesehen habe. Väter, die mit lachenden Kindern Montagnachmittag durch das Laub wandern. Paare, die bestimmt seit vielen Jahren nicht mehr zusammen mit dem Hund unterwegs waren, weil sie sich abwechseln mussten vorher, um Zeit zu sparen. Seit drei Wochen war ich in keinem Geschäft mehr…außer um Lebensmittel zu kaufen. Fehlt es mir? Manchmal ja, aber eigentlich nicht. Mit den vielen Sachen, die in meinem Kleiderschrank hängen, könnte ich bestimmt noch eine lange Zeit auskommen. Was braucht es wirklich in meinem Leben? Ich wandere durch das Haus und sehe mir die unendlich vielen Dinge an, die wir in den letzten zwanzig Jahren angesammelt haben. Ich möchte schon lange einiges davon loswerden…schaffe es aber auch noch nicht so richtig. Loslassen…es ist so unglaublich schwierig. Ein schier nie endender Lernprozess. Ich verbringe soviel Zeit damit das große Haus in Ordnung zu halten…Zeit, die mir manchmal fehlt, um einfach nur dazusitzen und die Aussicht in unserem Garten zu genießen. Eine Biene zu beobachten. Den Hund beim Schlafen zusehen.
Einfach nur Sein….Leben!! Als wir vor einiger Zeit unseren Sohn Niels besucht haben, der mit seiner Freundin zusammen in einer netten Dachwohnung wohnt, war ich fast neidisch auf diese Art zu wohnen. Die Zimmer waren übersichtlich mit den wichtigsten Möbeln bestückt. Bett, Schrank, Schreibtisch, Bücherregal und eine kleine Kommode für persönliche Schätze. Es sah trotzdem gemütlich aus …Energie konnte frei fließen… Ich habe als Studentin auch so gewohnt. Ich liebte meine kleine Bude mit der Dusche mitten in der Küche. Ein Standgerät, bei dem ich das Wasser vorher anheizen musste, um zu duschen. Dahinter war eine kleine Nische entstanden, die ich mit pinker Lackfolie, die um einen Besenstiel gewickelt und festgeklebt war, abgetrennt habe. Ich fühlte mich sauwohl in dieser Küche/Badezimmer Creation. Als ich mit Claus zusammenzog , bewohnten wir eine 3-Zimmerwohnung und fühlten uns wie die Könige, weil wir sogar einen eigenen Garten hatten. Mitten in Bonn. Es fehlte mir nichts in dieser Wohnung. Ich war glücklich. Nach Tim´s Geburt wurde das Arbeitszimmer kurzerhand in ein Kinderzimmer umgewandelt. Auch Niels fand zwei Jahre später darin noch Platz in seiner Wiege. Wann und warum fing es an, dass wir unbedingt ein Haus wollten? Und warum ist es so schwer wieder zu Weniger zurückzukehren? Weniger ist mehr….heißt es so schön. Wie möchte ich heute leben? Ich glaube, das ist eine Frage, die wir uns alle stellen sollten, denn die Welt ist im Wandel. Es ist der Zeitpunkt gekommen, der uns nahezu zwingt, hinzusehen…..Was ist wirklich wichtig? Wir sind aufgerufen mit unseren Visionen, mit unserer Phantasie die neue Erde zu kreieren. Bilder vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen, wie wir leben möchten. Mit wem wir leben möchten? Alleine oder in Gemeinschaft? Egoistisch alles für sich beanspruchen oder vielleicht teilen mit anderen? Immer besser und schneller sein zu möchten oder einfach nur sein?
Bedingungslos geliebt zu werden…. Bedingungslos zu lieben… Ich kann die Frage „wie möchte ich heute leben?“ jetzt in diesem Moment für mich noch nicht beantworten, aber ich werde ab heute jeden Tag fünf bis zehn Minuten darüber meditieren und Bilder entstehen lassen, meiner Phantasie freien Lauf lassen….
Vielleicht magst du dich anschliessen?
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